Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS)

Was ist das Mastzellaktivierungssyndrom?

Wenn die Mastzellen, eine spezielle Sorte der Immunzellen, dauerhaft aktiviert ist, setzen sie ständig oder immer wieder Histamin frei. Histamin ist ein Allergie-Botenstoff und Gewebshormon. Es bewirkt eine Erweiterung der Blutgefäße, eine Schwellung und Entzündung, einen Anstieg des Pulses, eine Aktivierung im Gehirn (bis hin zu Angst und Psychose), Durchfälle, Hautausschläge (v.a. Nesselsucht/Urtikaria), Naselaufen, Kurzatmigkeit, Augentränen, Flushs (Gesichtsrötungen) und migräneartige Kopfschmerzen – alles was zu einer Allergie gehört…

Nesseln (Urtikaria) sind typische Hauterscheinungen beim Mastzellaktivierungssyndrom

Welche Ursachen hat das Mastzellaktivierungssyndrom?

Die Ursachen des Mastzellaktivierungssyndroms sind nicht genau geklärt. In der Funktionellen Medizin gehen wir davon aus, dass es verschiedene auslösende Momente gibt, die bei jedem Patienten unterschiedlich gewichtet sind. Deshalb ist eine individuelle Diagnostik und Therapie so wichtig, für die wir als Ärzte etwas Zeit benötigen.

  • Histaminreiche Lebensmittel
  • Darmflora mit Histamin-produzierenden Darmbakterien (Dysbiose)
  • Leaky Gut – vermehrte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut
  • Genetische Faktoren (Schwäche im Histaminabbau)
  • Mikronährstoffmangel
  • chronischer Stress mit Cortisolmangel
  • gestörte Immunbalance (TH2-Wichtung -> Allergieneigung)

Es gibt verschiedene Auslöser und therapeutische Ansatzpunkte in der ganzheitlichen und funktionellen Medizin beim Mastzellaktivierungssyndrom.

Wie wird das Mastzellaktivierungssyndrom behandelt?

Nachdem wir mögliche Ursache im Rahmen der ganzheitlichen Diagnostik gefunden haben, werden diese therapeutisch angegangen. Zu den Behandlungsbausteinen können gehören:

  • Meidung Histamin-reicher Lebensmittel
  • Darmsanierung (u.a. mit Probiotika)
  • Behandlung eines Leaky Gut Syndrom (Darmschleimhaut abdichten)
  • Ausgleich genetischer Defizite
  • Gabe von Mikronährstoffen, die den Histaminabbau fördern
  • Stressregulation und Anheben des Cortisolspiegels (natürlich natürlich)
  • Immunologische Regulation zum Beispiel mit Quercetin als Mastzellstabilisator oder Glutathion (Verschiebung der TH2- zur TH1-Aktivität)
  • Schulmedizinische Ansätze mit Ketotifen, H1- bzw. H2-Blockern (Antihistaminika) o.ä.

Eine aktivierte Mastzelle, die nach Kontakt mit einem Antigen den Allergiebotenstoff Histamin massenweise freisetzt. Die allergische Reaktion geht weiter…