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Migräne ganzheitlich behandeln

Was ist Migräne?

Migräne ist eine besondere Kopfschmerzform und von anderen Kopfschmerzen, z.B. Spannungskopfschmerzen, meistens gut zu unterscheiden. Die Migräne besteht aus periodisch einsetzenden Schmerzattacken, die mit oder ohne begleitende neurologische Symptome (der so genannten Aura, z.B. Seh-, Sprach- oder Gefühlsstörungen) auftreten können.

Wie wird Migräne diagnostiziert?

Die Diagnose “Migräne” wird vom Arzt anhand der Patienten-Befragung und der körperlichen Untersuchung gestellt. Sehr hilfreich ist ein Kopfschmerztagebuch über ein bis zwei Monate, um den Häufigkeit und Dauer der Attacken genauer erkennen zu können.

Bei untypischen Schmerzen sollte – wenn noch nicht geschehen – an eine Bildgebung der Kopfes (Kernspintomografie) gedacht werden. Wenn die Attacken in Zusammenhang mit der Aufnahme bestimmter Nahrungsmittel (v.a. Wein und Käse) auftreten, sollte auf eine Histaminintoleranz getestet werden.

Typische Symptome einer Migräne

  • einseitiger Kopfschmerz von wenigen bis einigen Stunden Dauer
  • pochender oder pulsierender Schmerzcharakter
  • mittlere bis hohe Schmerzintensität
  • Verschlimmerung bei Bewegung oder Erschütterung
  • oft Licht- und Reizempfindlichkeit
  • manchmal begleitet von Übelkeit oder Erbrechen
  • mit oder ohne Aura – das sind begleitende neurologische Symptome wie vorübergehende Seh-, Sprach- oder Gefühlsstörungen, Schwindel, Gangunsicherheit oder Lähmungserscheinungen.

Ein spezielles Migräne-Konzept bieten unsere Schmerzspezialisten Dr. Sütfels und Dr. Zillgens an.

Weitere Informationen:

Noch mehr Informationen auf unserer gesonderten Schmerztherapie-Seite www.schmerztherapie-ganzheitlich.de.

Kursangebot:

Wir bieten folgende Kurse für Migräne-Patienten an:

Woher kommt Migräne?

Ursächlich für die Migräne sind Veranlagung, psychologische Faktoren (v.a. Stress und hohe Leistungsbereitschaft), bestimmte auslösende Reize (z.B. grelles Licht, Überreizung).

Im Migräneanfall kommt es zu einer akuten Verkrampfung der Hirngefässe (sog. Auraphase) gefolgt von einer schmerzhaften Weitstellung der Adern (Kopfschmerz-Phase). Es werden Entzündungsstoffe freigesetzt. Dadurch kommt es zu einer Reizung des Trigeminusnervs (Drillingsnerv im Gesicht, der auch die Hirnadern versorgt). Auch eine Übererregbarkeit der Hirnrinde wird als Migräneauslöser diskutiert.

Inzwischen konnte zumindest bei einem Teil der Migräne-Patienten eine erhebliche Veränderung bestimmter Spannungskanäle in den Zellen nachgewiesen werden.

Wie kann man Migräne ganzheitlich behandeln?

Die Basis einer Migränebehandlung

Folgende Faktoren tragen erheblich zur Reduktion von Migräneanfällen bei:
  • regelmäßiger Wach-Schlaf-Rhythmus
  • regelmäßige Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme (Unterzuckerung vermeiden)
  • regelmäßiges Ausdauersport an der frischen Luft
  • Entspannungsverfahren
  • Strategien zur Stressbewältigung sowie
  • Meiden von bekannten Auslösern (z.B. Nahrungsmitteln, Stress, Lärm, Alkohol)

Akupunktur ist sehr wirksam bei Migräne, vor allem wenn betroffene Triggerpunkte mitbehandelt werden. Diese finden sich vor allem in der Kiefer-, Hals- und Nackenmuskulatur.

Nach einer ausführlichen Anamnese und einer gründlichen körperlichen Untersuchung werden – soweit möglich – Auslöser für die Migräneattacken identifiziert.

Häufig finden sich eine Fehlstatik, Blockierungen im Kopfgelenk, Kieferfunktionsstörungen (CMD = Craniomandibuläre Dysfunktion, die z.B. mit Beißen oder Knirschen einhergeht) sowie muskuläre Triggerpunkte in der Kau-, Hals- und/oder Nackenmuskulatur. Spezielle Übungen, Migräne- und CMD-spezifische Physiotherapie, Akupunktur, Triggerpunktbehandlung und Neuraltherapie setzen an diesem Auslöserkomplex therapeutisch an. Schröpfen und Guasha-Massagen (chinesische Schabtechnik) können zusätzlich hilfreich sein.

Störung der Stressregulation bzw. der Tagesrhythmik können über eine Überlastung des trigeminalen Nervensystems (Drillingsnerv im Gesicht) ebenfalls zu Migräneattacken führen. Hier helfen vor allem Entspannungstechniken und ein aerobes Ausdauertraining sowie weitere Verfahren zur Stressreduktion. Das Stresslevel können wir mittels HRV-Messung gut quantifizieren.

Vitalstoffmängel im Bereich von Vitamin B und D sowie Magnesium können die Häufigkeit von Migräneanfällen erhöhen. Auch hormonelle Störungen können an einer Migräneerkrankung beteiligt sein. Bei chronischer Migräne liegt in einigen Fällen sogar eine Darmfehlbesiedlung (Dysbiose) oder eine Mitochondrienfunktionsstörung zugrunde.

Im Migräneanfall gibt es verschiedene naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten, u.a. spezielle Fußbäder und Lidocain-Nasenspray, die die Anzahl der Schmerzmitteldosen deutlich reduzieren können. Wir erarbeiten gerne mit Ihnen einen Kopfschmerzstufenplan.

Bei Migräne in Kombination mit Verdauungsstörungen oder Unverträglichkeit gegenüber Rotwein sollte immer auch eine Histaminunverträglichkeit ausgeschlossen werden.

GuaSha – eine intensive chinesische Schabmassage – hilft oft sehr gut bei Migräne, v.a. wenn starke Verspannungen der Hals- und Nackenmuskulatur auslösend sind.

Akupunktur und Migräne

Im traditionellen Verständnis der chinesischen Medizin besteht bei Migränepatienten ein Übermaß an Energie, das sich während der Attacke schmerzhaft in den Kopf entlädt. Ziel der Akupunkturbehandlung ist es, dieses energetische Ungleichgewicht bereits im Vorfeld der Migräne zu regulieren, um somit weiteren Attacken vorzubeugen. Selbstverständlich kann mit einer geeigneten Nadelstichtechnik und der Auswahl bestimmter Sonderpunkte auch der akute Migräne-Kopfschmerz gelindert werden.

Die Wirksamkeit der Akupunktur bei Migräne ist inzwischen wissenschaftlich belegt.

Ohrakupunktur bei Migräne