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Säure-Basen-Haushalt

Eine Übersäuerung der Zellen verhindern

Der Ausgleich zwischen Säuren und Basen im Körper ist ein wichtiger Vorgang, um einen normalen Stoffwechsel zu ermöglichen und Krankheiten zu verhindern. So ist es unserem Organismus möglich, das Blut stetig auf einem konstanten pH-Wert zwischen 7,36 und 7,44 zu halten. Dabei sind maßgeblich die Lunge und die Niere sowie verschiedene Puffersysteme im Blut und im Gewebe verantwortlich. Nur bei schweren Erkrankungen (z.B. Blutvergiftung, Atemstillstand und Nierenversagen) gerät dieses Gleichgewicht ins Wanken.

Neben dieser schweren, oft lebensbedrohlichen Störung des Säure-Basen-Haushalts gibt eine sogenannte latente Übersäuerung, die mit den üblichen labormedizinischen Methoden nicht zu erfassen ist. Dabei besteht vor allem im Gewebe eine Verschiebung der Balance in Richtung Übersäuerung, was chronische Erkrankungen wie Osteoporose (Knochenschwund), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Entzündungen, Ekzeme bzw. Neurodermitis, Rheuma, Arthrose, Schmerzen (wie z.B. Migräne), Krebs und Erschöpfung begünstigen kann.

Eine latente Übersäuerung kann den Stoffwechsel beeinträchtigen. Die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen, können dann möglicherweise nicht ausreichend Energie bereitstellen, so dass Körperfunktionen eingeschränkt sind, z.B. Muskeln schmerzen oder das Nervensystem verlangsamt ist (“Erschöpfung”).

Entscheidend für die Säureausscheidung sind die Nieren. Diese können jedoch unter starkem Stress, Ängsten, nervösen Unruhezuständen und emotionalen Erregungen weniger Säuren eliminieren.

Neben Stress und seelischen Problemen wird die latente Übersäuerung ausgelöst durch Bewegungsmangel, Säure-bildende Nahrungsmittel (v.a. Süßigkeiten, Wurstwaren und Fastfood) und latente Entzündungen, während Bewegung, Entspannung und Basen-reiche Kost (v.a. Obst und Gemüse) dagegen schützt.

Eine latente Übersäuerung kann mittels einer der Jörgensen-Titration bestimmt werden. Dabei werden Vollblut und Serum Tropfen für Tropfen mit einer Säure vermischt, bis die Ausgleichsfähigkeit des Blutes erschöpft ist. Dadurch kann die Pufferkapazität des Blutes bestimmt und indirekt ein Säure-Überschuss bzw. ein Basen-Mangel ermittelt werden. Die häufig empfohlenen pH-Wert-Messungen im Urin sind demgegenüber viel zu ungenau, weil sie wenig Rückschluss auf eine Gewebsübersäuerung geben.

Therapeutisch werden Veränderungen im Lebensstil (Mind-Body-Medizin), basische Ernährungsformen (z.B. mediterrane Vollwertkost), bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, Basen-Infusionen und Entsäuerungsbehandlungen eingesetzt.

Ein regulierter Säure-Basen-Haushalt ist wichtig für die Funktion der Mitochondrien (“Kraftwerke der Zellen”) und für den Stoffwechsel. In manchen Fällen kann auch eine Stoffwechselmessung hilfreich sein.