zurück

Freie Radikale

Haben Sie oxidativen Stress?

Beim Zellstoffwechsel entstehen Abfallprodukte, u.a. Freie Radikale (“entzündliche Schlacken”). Hierbei handelt es sich um hochreaktive Sauerstoffteilchen, die chemisch so reaktionsfreudig sind, dass sie sich bei der erstbesten Gelegenheit mit einer anderen chemischen Struktur verbinden und diese verändern. Problematisch wird dies, wenn es sich um wichtige Moleküle des menschlichen Organismus handelt, z.B. Aminosäuren oder gar die Erbinformation unserer Zellen. Hauptauslöser für eine vermehrte Bildung von Freien Radikalen sind Bewegungsmangel und eine unzureichende Zufuhr von Obst und Gemüse, das reich an sog “Antioxidanzien” ist, also z.B. Vitamin C und Selen, und somit Freie Radikale eliminieren kann (“Radikalfänger”). Weitere Faktoren sind Schadstoffbelastungen (Schwermetallbelastung), chronische Entzündungen (z.B. Autoimmunkrankheiten wie die Hashimoto-Thyreoiditis oder Rheuma), radioaktive oder elektromagnetische Strahlung sowie eine chronische Übersäuerung des Organismus.

Eine hohe Konzentration der Freien Radikalen wird mit der vorzeitigen Zellalterung, dem vorzeitigen Funktionsverlust der Organe sowie der Tumorentstehung in Verbindung gebracht. Bildlich gesprochen: Erhöhte Freie Radikale führen zum “innerem Rosten” des Körpers. Die Funktion der Mitochondrien wird gestört, unsere Energieproduktion lahmgelegt.

Gegen die Aktivität dieser Sauerstoffradikale hat die Evolution verschiedene Abwehrmechanismen entwickelt. Man fasst sie unter dem Oberbegriff Antioxidation zusammen. Hierzu gehören bestimmte Vitamine, Mineralien wie Zink und Selen sowie so genannte sekundäre Pflanzenstoffe, also Bestandteile aus Obst und Gemüse, z.B. Traubenkernextrakt (OPC). Leider sind diese wichtigen antioxidativen Inhaltsstoffe in unserer industriell erzeugten Nahrung nicht mehr in ausreichender Konzentration vorhanden.

Darüber hinaus sind unsere Ernährungsgewohnheiten so verändert, dass immer weniger Frisch- und Rohkost unseren Speiseplan bereichern und insofern die Vitalstoffzufuhr häufig zu gering ausfällt. Wir beobachten, dass die Normwerte für die tägliche Aufnahme von Mineralien und Vitaminen seit Jahren schrittweise nach unten korrigiert werden, da der hohe Anspruch nicht mehr aufrecht zu erhalten ist.

Eine moderne Messmethode macht es möglich, die Aktivität der freien Sauerstoffradikale im Blut direkt zu bestimmen. Eine kleine Blutprobe genügt, um sofort mit einem speziellem Analysegerät diese Untersuchung in unserer Praxis durchzuführen. Ist die Konzentration der Freien Radikalen über einem Wert von 310 Units erhöht, so spricht man vom oxidativen Stress. Optimal ist ein Wert unter 230 Units. Je nach Höhe der gemessenen Werte muss unter Umständen eine gezielte Zufuhr von antioxidativen Nahrungsergänzungsstoffen durchgeführt werden ( Orthomolekulare Medizin). Auch hierzu sollte die individuelle Betrachtung der Lebens- und insbesondere der Ernährungsgewohnheiten herangezogen werden.

Wenn durch die Gabe von Antioxidanzien die Freien Radikale nicht dauerhaft gesenkt werden können, beginnt die Suche nach weiteren Ursachen, z.B. Autoimmunkrankheiten, Schwermetallbelastung oder chronischen Entzündungen (z.B. Zahnherde). Hier ist die ganzheitsmedizinische Betrachtung unter Berücksichtigung aller Umgebungsfaktoren erforderlich.