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Burnout vorbeugen und ganzheitlich behandeln

Was ist ein Burn-out-Syndrom?

Burn-out (oder Ausgebrannt-Sein) ist in erster Linie eine Stresserkrankung. Es handelt sich um das Endstadium einer länger andauernden Entwicklung, in der die Kraftreserven des Organismus durch Stress oder Überanstrengung erschöpft wurden. Meist zeigen sich im Vorfeld Erschöpfungszustände und Müdigkeit, die aber oft durch erhöhte Leistungsbereitschaft nicht wahrgenommen werden. Formal gibt es im Katalog der Krankheiten (ICD-10) die Diagnose “Burn-out” nicht, weswegen häufig der Begriff “Erschöpfungsdepression” verwendet wird. Aufgrund der hohen Relevanz des Themas in den letzten Jahren soll das Burnout-Syndrom jedoch in die neue ICD-11-Liste aufgenommen werden.
Da ein Burnout oft zu einer längerfristigen Arbeitsunfähigkeit und Leistungsminderung führt, sind gerade die frühzeitige Behandlung und ein ganzheitliches Konzept, das den Menschen in seiner Gesamtheit aus Körper, Geist und Seele erfasst, entscheidend.

Was sind typische Beschwerden des Burn-out-Syndroms?

  • extreme körperliche und seelische Erschöpfung
  • stark reduzierte Leistungsfähigkeit
  • Unfähigkeit zur Regeneration
  • Stimmungsschwankungen
  • Neigung zu Aggressivität
  • geistige und emotionale Verflachung
  • körperliche Beschwerden wie Tinnitus, Nackenschmerzen und Herzrasen

Lavendel kann im Rahmen der Pflanzenheilkunde helfen.

Die Phasen des Burnout

Nach Jerry Edelwich gibt es 4 Phasen des Burnout:

  • 1. Phase: Es herrscht noch idealistische Begeisterung mit hohem Energieeinsatz, Optimismus und Überschätzung. Der/die Betroffene arbeitet viel und zum Teil verbissen. Private Interessen werden bereits vernachlässigt.
  • 2. Phase: Es kommt zum Stillstand. Erste Frustrationen, Stimmungsschwankungen, Rückzug aus sozialen Kontakten und Einschränkung der Freizeitaktivität sind die Folge. Freunde und Familienmitglieder leiden bereits unter dem/der Betroffenen, er/sie selber merkt meistens noch nichts – oder will nichts wahrhaben.
  • 3. Phase – das eigentliche Burnout beginnt: Die Phase der Frustration. Der/die Betroffene fühlt sich macht- und erfolglos, es fehlt Anerkennung, und es treten erste Beschwerden auf: Müdigkeit, Schlafstörungen, Tinnitus, Schmerzen, Verdauungsstörungen, Herzrasen oder Druck auf der Brust. Es kommt zu vermehrtem oder reduziertem Essen sowie zu vermehrtem Konsum von Alkohol oder Zigaretten.
  • 4. Phase – das Stadium der Apathie: Der/die Betroffene bricht zusammen. Typische Symptome sind Desillusionierung, Verzweiflung, totale Erschöpfung und Gleichgültigkeit, oft in Kombination mit körperlichen oder körperlich empfundenen Beschwerden.

Eine Erholung aus diesem letzten Stadium ist sehr schwierig und langwierig. Oft erreichen die Betroffenen nicht wieder das Ausgangslevel an Kraft und Vitalität.
Deshalb ist eine Früherkennung und frühzeitige Behandlung des Burnouts wichtig. Wir empfehlen hier den Ganzheitlichen Gesundheitscheck und die Stressmessung mittels Herzfrequenzvariabilitätstest.

Weitere Informationen zum Thema Stress und Burnout finden Sie in unserem Flyer .

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Ganzheitliche Behandlungsmöglichkeiten

Vor der Behandlung steht die Diagnose. Zunächst sollten körperliche Erkrankungen ausgeschlossen werden (siehe Erschöpfung ganzheitlich behandeln). In der Regel ist die Durchführung eines Gesundheitschecks zu empfehlen, um eine umfassende Abklärung zu gewährleisten. Dabei wird auch nach Vitalstoffmangelzuständen, nach den Stresshormonen (funktionelle Nebennierenerschöpfung) und der Herzfrequenzvariabilität geschaut.

In der Regel finden sich Vitalstoffdefizite, z.B. Eisen-, Vitamin-B12- oder Vitamin-D -Mangel), die gemäß den Empfehlungen der Orthomolekularen Medizin oder Functional Medicine ausgeglichen werden. Wir empfehlen in einigen Fällen, den Vitalstoffspiegel kontrolliert sogar in den hochnormalen Bereich anzuheben, um die Leistungsfähigkeit möglichst gut zu optimieren (der aus den Medien bekannte Dr. Strunz bezeichnet das als “Bluttuning”).

Unterstützend können Klassische Naturheilkunde, Phytotherapie, Akupunktur, Ozon-Sauerstoff-Therapie, Hochdosis-Vitamin-C-Infusionen bzw. Anti-Stress-Infusionen mit Aminosäuren sinnvoll sein. Welche Verfahren im Einzelnen eingesetzt werden, sollte individuell entschieden werden. Besonders häufig findet man beim Burn-out-Syndrom einen Vitamin-D – bzw. Vitamin-B-Mangel.

Zusätzlich kann eine Stresshormonanalyse, eine Untersuchung der Neurotransmitter-Spiegel (Botenstoffe im Nervensystem, u.a. Cortison, Adrenalin und Serotonin), hilfreich sein. Anhand der gewonnenen Informationen können Defizite gezielt mit pflanzlichen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln (z.B. Aminosäuren) ausgeglichen werden. So kann z.B. bei einem Serotonin-Mangel – einer häufigen Ursache für Depression und Erschöpfung – sowohl Tryptophan als Ausgangssubstanz als auch Johanniskraut zur Steigerung der Serotonin-Spiegel im Zentralnervensystem eingesetzt werden. Diese Behandlung sollte jedoch unbedingt ärztlich kontrolliert werden, weil es auch für Naturstoffe schwerwiegende Nebenwirkungen geben kann.

Auch Störungen der Geschlechtshormone können depressive Stimmungslagen, v.a. im Rahmen der Wechseljahre, aber auch lange danach auslösen. Hier können im Rahmen der Natürlichen Hormontherapie oft naturidentische Hormone mit gutem Erfolg gegeben werden.

Oft sind beim Burnout auch die Mitochondrien – die Kraftwerke der Zellen – in Mitleidenschaft gezogen. Es gibt verschiedene Parameter, die die Mitochondrienfunktion abschätzen können, u.a. die Stoffwechselmessung. Bei Defiziten in der Energieproduktion helfen spezielle Nahrungsergänzungen im Rahmen der Mitochondrialen Medizin, Ernährungs- und Bewegungstherapie.

Ist das Energielevel wieder durch die genannten natürlichen Therapie etwas gestärkt, sind Veränderungen des Lebensstils, der Arbeitsweise und der sozialen Kontakte wichtig, wie sie im Rahmen der Mind-Body-Medizin eingeübt werden können. Dadurch soll die Resilienz, die Widerstandskraft, erhöht werden. Speziell Bewegungsübungen und Entspannungsverfahren können die Stressresistenz erhöhen. Oft ist es sinnvoll, dies in einem gesonderten Kurs einzuüben (Stressbewältigungskurs). Wir bieten zudem kurzfristig verfügbare Achtsamkeitskurse an. In manchen Fällen sind psychologische Unterstützungen oder ein Coaching hilfreich.

Bei schwereren Burn-Out-Erkrankungen ist zusätzlich eine teilstationäre oder sogar stationäre Psychotherapie sinnvoll. Dazu können wir Ihnen spezielle Therapeuten oder Einrichtungen empfehlen.