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Chronic Fatigue Syndrome

Ein schweres chronisches Erschöpfungssyndrom, meist durch einen Infekt ausgelöst

Was ist das Chronic Fatigue Syndrom (CFS)?

Viele Menschen beklagen heutzutage eine chronische Müdigkeit und Erschöpfung, die sie im alltäglichen Leben beeinträchtigt und die unterschiedlichste Ursachen haben kann. Eine chronische Müdigkeit ist jedoch nicht gleich Chronic Fatigue (CFS), denn dies ist eine Sonderform der Erschöpfung, die über mehr als 6 Monaten besteht und bei der in der Regel selbst eine geringe körperliche Aktivität zu einer Verschlimmerung führt. Bei einem Großteil der Betroffenen beginnt die Erkrankung mit Symptomen einer akuten Infektion. Das Ebstein-Barr-Virus (EBV), Borrelien und Grippeviren scheinen eine große Rolle in der Entstehung zu spielen, aber auch das Coronavirus-SARS2 (Long Covid Syndrom) und durchgemachte Krebserkrankungen. Häufig bestehen zusätzlich weitere Symptomkomplexe. Möglich sind dabei chronische Muskel- oder Gelenkschmerzen (manchmal im Sinne einer Fibromyalgie oder eines Myofascialen Schmerzsyndroms), Reizdarm-Beschwerden, ein Kiefergelenkssyndrom, depressive Störungen, Migräne und Allergien, u.a.

Wie diagnostiziert man CFS?

Wichtig ist hier eine ausführliche Anamnese, für die wir uns gerne ca. eine Stunde Zeit nehmen. Außerdem müssen alle anderen in Frage kommenden Ursachen für eine chronische Müdigkeit sicher ausgeschlossen werden, weswegen wir in der Regel einen Ganzheitlichen Gesundheitscheck empfehlen. Wichtige Auslöser für Erschöpfung sind neben chronischen organischen Erkrankungen z.B. hormonelle Störungen, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Eisen- und Vitalstoffmangel, rheumatologische und neurologische Erkrankungen und Schlafstörungen i.S. eines Schlafapnoesyndroms.

Weitere Informationen:

Das CFS ist abzugrenzen vom Tumor-bedingten Fatigue-Syndrom während oder nach einer Krebserkrankung, das im Rahmen der Biologischen Krebstherapie behandelt wird.

Was kann man therapeutisch tun?

Oft finden sich mögliche Ursachen für eine chronische Müdigkeit – meist sind diese jedoch multifaktoriell, so dass man entsprechend an mehreren unterschiedlichen Punkten ansetzen muss, um die Beschwerden zu verbessern oder im Idealfall sogar zu beheben.

Unsere Therapien sind geprägt von den Konzepten des Fatigue Centrums an der Charité Universitätsmedizin Berlin (Frau Prof. Dr. Scheibenbogen) und von der Mitochondrialen Medizin nach Dr. Bodo Kuklinski (Buchautor: “Mitochondrientherapie – die Alternative”). In letzter Zeit hat Dr. Anne Fleck in ihrem Buch “Energy” einige Aspekte der Behandlungsweise, wie wir sie bereits seit vielen Jahren verfolgen, zusammengefasst.

Wichtige Therapiebausteine sind dabei der Ausgleich von Vitamin- und Mineralstoffmängeln (Orthomolekulare Medizin) und die Optimierung der Vitalstoffspiegel (in den oberen Normalbereich) zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit. Dazu sind oft auch Vitalstoffinfusionen hilfreich, weil aus unserer Erfahrung ein schnellerer Wirkeintritt zu beobachten ist und damit die Wirkung der Einzelmaßnahmen gut überprüft werden kann. Weitere wichtige Behandlungsbausteine sind die Balancierung von Ungleichgewichten der Geschlechtshormone (v.a. Progesteron) und der Neurobotenstoffe (v.a. Serotonin), eine Optimierung der Schilddrüsenfunktion sowie gerade bei durch einem Infekt oder EBV ausgelösten Fatigue-Syndromen immunologische Behandlungen, z.B. mit hochdosierten Vitamin-C-Infusionen oder der Ozon-Sauerstoff-Therapie.

Bei CFS liegen neben einer chronischen latenten Entzündung (“silent inflammation”) häufig auch ein “Leaky-Gut-Syndrom” (Störung der Darmschleimhaut-Barrierefunktion) und eine Mitochondriopathie, eine Störung der sog. “Kraftwerke der Zellen”, vor. Mitochondrien sind kleine Zellorganelle, die die Energie zum Leben bereitstellen. Ihre Funktion kann man mittels spezieller Testungen und der Stoffwechselmessung abschätzen. Wichtige Ansatzpunkte stammen aus der Funktionellen Medizin (“functional medicine”) mit speziellen Vitalstoffgaben als Kapsel oder anfangs oft auch als Infusion, so z.B. Vitamin B12, Glutathion, Alphaliponsäure und Antioxidanzien. Im Rahmen eines Zelltraining mit Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT) kann die Energieproduktion in den Körperzellen optimiert werden. Dazu wird der Nobelpreis-prämierte Hypoxie-Effekt therapeutisch genutzt. Durch Sauerstoffmangel (Hypoxie) werden verschiedene Stoffwechselprozesse und hormonelle Regulationen angeregt – wie beim Hochgebirgstraining der Sportler.

Ein wichtiger weiterer Faktor beim CFS ist der Lebensstil, der im Rahmen der Mind-Body-Medizin angegangen werden kann. Verschiedene Pflanzenheilmittel (z.B. Rosenwurz) und die chinesische Akupunktur können mit ihrer müdigkeitslindernde und immunmodulierende Wirkung helfen.

In manchen Fällen macht es auch Sinn, eine genetische Untersuchung durchzuführen, ob bestimmte Polymorphismen vorliegen. Das sind Veränderungen der Erbsubstanz, die zu einer Verlangsamung oder Beschleunigung bestimmter Vorgänge im Organismus führen, z.B. dem beschleunigten Abbau von Stresshormonen (und damit einem Mangel an aktivierenden Botenstoffen im Körper) oder der Einschränkung von Entgiftungsfunktionen. Ein Therapieversuch kann dann nach dem “Dirty Genes“ (“Schmutzige Gene”) Konzept des amerikanischen Arztes Ben Lynch erfolgen.

Wir erarbeiten gerne mit Ihnen ein ganzheitliches Konzept nach einer gezielten Diagnostik.

Mitochondrien sind die “Kraftwerke der Zellen” – sie produzieren die Energie für alle Stoffwechselvorgänge. Beim Chronic Fatigue Syndrom liegt in den meisten Fällen eine Mitochondriopathie – also eine Störung der Mitochondrienfunktion – vor. Dies können wir im Blut und in der Stoffwechselmessung abschätzen.